Earth Girl von Janet Edwards ist der erste Band einer fesselnden Science-Fiction-Trilogie, die die Leser in eine Zukunft entführt, in der die Menschheit den Weltraum besiedelt hat. Die Geschichte folgt der Protagonistin Jarra, einer jungen Frau, die auf der Erde lebt – einem Planeten, der in dieser Zukunft als weniger bedeutend gilt, da die meisten Menschen auf andere, fortschrittlichere Welten umgesiedelt sind. Jarra jedoch ist anders als die anderen: Sie hat eine seltene genetische Krankheit, die sie für interplanetare Reisen unbrauchbar macht.
Das zentrale Thema des Romans ist die Frage der Identität und der Zugehörigkeit. Jarra lebt mit dem Stigma, als „Erdenkind“ weniger wertgeschätzt zu werden, und kämpft mit den Vorurteilen der Gesellschaft. Als sie an einem interplanetaren Austauschprogramm teilnimmt, bei dem Studenten aus verschiedenen Kolonien auf der Erde studieren, muss sie sich mit den Herausforderungen von Isolation und Vorurteilen auseinandersetzen – sowohl innerhalb ihrer eigenen Gesellschaft als auch gegenüber den „fremden“ Kulturen.
Edwards hat einen packenden, actionreichen Plot erschaffen, der geschickt soziale Themen wie Diskriminierung, Selbstakzeptanz und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt behandelt. Jarras Entwicklung von einer unsicheren jungen Frau hin zu einer selbstbewussten, mutigen Heldin ist sehr gut nachvollziehbar und emotional ansprechend. Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet, insbesondere die Interaktionen zwischen Jarra und den anderen Studenten bieten viel Raum für interessante Konflikte und die Entfaltung von Beziehungen.
Die Welt, die Edwards erschafft, ist detailreich und durchdacht. Die Idee, dass die Erde in der Zukunft als „zurückgebliebener“ Planet gilt, stellt einen interessanten Kontrast zu den fortschrittlicheren Kolonien dar und gibt dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Die Beschreibung der verschiedenen Planeten und Kulturen ist eindrucksvoll und fügt der Geschichte eine faszinierende Dimension hinzu.
Trotz der komplexen Themen bleibt Earth Girl zugänglich und unterhaltsam. Es ist eine Mischung aus Abenteuer, persönlicher Entwicklung und sozialer Kommentierung, die sowohl junge Erwachsene als auch erwachsene Leser ansprechen wird. Die Spannung bleibt konstant hoch, und der Roman endet mit einem aufregenden Cliffhanger, der die Vorfreude auf den nächsten Band der Reihe verstärkt.
Fazit: Earth Girl ist eine gelungene Mischung aus Science-Fiction und Coming-of-Age-Geschichte. Janet Edwards schafft es, eine fesselnde Erzählung mit tiefgründigen Themen zu verbinden und eine Heldin zu präsentieren, mit der sich viele Leser identifizieren können. Wer auf spannende, gut durchdachte Science-Fiction steht, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen. Wir vergeben fünf Sterne.
