Heute möchte ich euch gerne ein Buch vorstellen, welches sich mit anders funktionierenden Gehirnen befasst.
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„Hirnsalat“ ist von Véronique Hübner ( @veronique.huebner.schreibt ) geschrieben, von Uli Erbes ( @ulierbes ) illustriert und ist im Audacia Verlag ( @audaciaverlag ) erschienen.
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Wie der Klappentext bereits verrät, geht es in diesem Buch um Hirnsalat. Hirnsalat haben wir alle Mal. Doch für Noah, Lea, Oskar und Nancy steht er an der Tagesordnung. Er sorgt dafür, dass sie mit anderen nicht gut zurecht kommen, dass immer irgendwer sauer ist und sie deswegen oft einsam und traurig sind. Zum Glück finden die vier zueinander und gründen den Hirnsalatclub. Sie werden Freunde und lernen nicht nur, mit ihrem Hirnsalat besser umzugehen, sondern dass sie auch tolle Stärken haben.
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Dieses Buch greift ein Thema auf, welches nicht leicht ist und doch viel mehr betrifft, als wir es vielleicht denken: Schwierigkeiten, sich anzupassen und der Norm zu entsprechen. Dabei erfahren wir aus Kindersicht, wie es sich anfühlt, wenn eigene Abläufe durch Unvorhergesehenes durcheinander gebracht werden und wie sich das für ein Kind anfühlt, welches diese klaren Abläufe benötigt; wie es sich anfühlt, wenn man versucht Kontakte zu knüpfen, das aber sehr schwer fällt und schief geht; wie es sich anfühlt, wenn man versucht die Dinge umzusetzen, die einem gesagt werden, man sie aber nicht ordnen kann; wie es sich anfühlt ausgegrenzt und missverstanden zu werden, wenn man immer wieder zu hören bekommt, dass man sich weigert etwas zu tun, Dinge nicht machen möchte oder sie nicht machen kann, obwohl man doch stets sein Bestes gibt. Diese Schilderungen aus Kindersicht und die Erklärungen, woran es liegen kann, dass das Hirn nicht immer so arbeitet, wie es erwartet wird, zeigt auf wunderbare Art und Weise, was es mit Kindern macht, ständig Ausgrenzung zu erfahren, obwohl sie wirklich immer ihr Bestes geben und nichts dafür können, dass es nicht anders funktioniert. Außerdem zeigt es, dass so ziemlich jeder von uns mal einen Hirnsalat hat und dass man dabei zusammenstehen sollte und niemanden ausgrenzen – denn gemeinsam ist es viel leichter, den Hirnsalat zu ertragen. Noch dazu wird deutlich, dass Menschen, die ihrem Hirnsalat ausgesetzt sind, ganz wundervolle Stärken haben – sei es dass sie sehr einfühlsam, hilfsbereit, ehrlich oder ordentlich sind oder wahnsinnig gute Zuhörer.
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Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die Menschen mit Hirnsalat das Leben ein wenig leichter machen möchten, um zu verstehen, wieso es für solche Menschen manchmal einfach schwierig ist, und dass es wichtig ist, dies einfach zu erkennen und niemanden dafür zu verurteilen. Besonders würde ich es pädagogischen Fachkräften empfehlen, um für dieses Thema zu sensibilisieren – auch in Gruppen mit Kindern.
Hirnsalat (Véronique Hübner)
