Heute möchte ich euch ein ganz wunderbares Weihnachtsbuch vorstellen.
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„Talvis Weihnachten – Keine Geschenke – und doch so viele“ ist von Viktoria Nergiz ( @veni.vidi.scripsi ) geschrieben, von Victoria Florentina ( @victoriaflorentina ) illustriert und ist bei BoD ( @booksondemand ) erschienen.
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Wie der Klappentext bereits verrät, geht es um Talvi, dessen Eltern entschieden haben, dass es dieses Jahr zu Weihnachten keine Geschenke geben soll, da sie den wahren Sinn von Weihnachten feiern möchten. Das kann Talvi nicht glauben und setzt alles daran, Weihnachten zu retten. Denn Weihnachten ohne Geschenke ist einfach kein richtiges Weihnachten. Dafür lässt er sich sogar auf die unsinnige Aufgabe von Mama und Papa ein, einen Dankbarkeitszettel zu schreiben. Können ihm die liebe Nachbarin Frau Lumi, Oma und Opa oder die neuen Nachbarn helfen, diese Aufgabe zu bewältigen und damit Weihnachten zu retten?
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So viel sei vorweg gesagt: dieses Buch ist einzigartig und berührt das Herz. Ich hatte beim Lesen sogar Tränen in den Augen.
Hier geht es um ein Weihnachten ohne Christkind oder Weihnachtsmann. Und dennoch bringt es unendlich viel Zauber mit sich.
Der bald zehn jährige Talvi fühlt sich manchmal ziemlich alleine und freut sich sehr, als neue Nachbarskinder in die Straße ziehen, mit denen er spielen kann, auch wenn er anfangs etwas schüchtern ist und sich schwer tut sie anzusprechen, weil sie nicht seine Sprache sprechen. Doch er merkt schnell, dass sie die sprachliche Barriere überwinden und viel Spaß miteinander haben können. Als er erfährt, dass die neuen Nachbarn ihr Zuhause ungeplant verlassen mussten und deswegen wenige Dinge besitzen, beginnt er zu überlegen, ob er alles, was er besitzt und sich wünscht wirklich benötigt oder ob er viele Dinge nur haben möchte, weil andere sie besitzen. Er fängt an, sich auf das Wesentliche zu besinnen und bereut sogar, abends auf die Gute-Nacht-Geschichte von Mama zu verzichten, um mehr Zeit an seiner Spielkonsole verbringen zu können.
Dieser Ansatz gefällt mir wahnsinnig gut. Auch der sehr respektvolle Umgang innerhalb der Familie und Nachbarschaft und das Wissen, das Opa an Talvi weiter gibt, berühren mich sehr. Dass in dieser weihnachtlichen Geschichte Platz für andere Kulturen und deren Bräuche und die Flucht aus dem Heimatland thematisiert werden finde ich genauso toll wie Talvis Beharrlichkeit und die Nächstenliebe, die von allen vollumfänglich gelebt wird. Dass Talvi am Ende ganz viel wertvolle Familienzeit geschenkt bekommt, rundet diese absolut herzerwärmende Geschichte gekonnt ab.
Die Illustrationen passen perfekt zur Geschichte und bestechen durch ihr schlichtes, nicht aufdringliches Erscheinen, was den Inhalt der Geschichte wunderbar unterstreicht.
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Ich kann dieses Buch von Herzen jedem empfehlen, der eine Weihnachtsgeschichte sucht, die sich auf das Wesentliche besinnt.
Wichtig wäre hier vielleicht nur, dass die Kinder sich damit auseinander setzen können, dass hier ganz klar ist, dass die Geschenke von den Eltern und nicht von Christkind oder Weihnachtsmann kommen.