Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, bei dem es um Gehirnforschung für Kinder geht.
.
„Gehirnforschung für Kinder“ ist von Gerald Hüther ( @gerald_huether ) und Inge Michels ( @michels_inge ) geschrieben, von Marlies Rieper-Bastian illustriert und ist im Kösel Verlag ( @koeselverlag ) erschienen.
.
Wie der Klappentext bereits verrät, geht es um Felix und Feline, zwei kleine Forscher, die herausfinden wollen wir ihr Gehirn funktioniert. Dies erforschen sie anhand einer Blumenzwiebel, welche ihnen näher bringt, wie ihr Gehirn aufgebaut ist und funktioniert. Ihre wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass das Gehirn ein soziales Organ ist und sich am besten in einer achtsamen und liebevollen Atmosphäre entwickelt.
.
In diesem Buch, was mit seinen schlichten Illustrationen besticht, erfahren wir auf kindgerechte Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert. Dies wird anhand einer Blumenzwiebel dargestellt, was dieses wirklich komplexe Thema für Kinder sehr greifbar macht. So wird zum Beispiel deutlich, dass unser Gehirn, genau wie eine Blumenzwiebel Nahrung benötigt, welche sich unser Gehirn durch alles um uns herum aneignet, aber auch Wärme in Form von Liebe und Zuneigung, welche sich die Blumenzwiebel durch die Sonne holt. Unter Angst und Stress kann unser Gehirn hingegen weniger gut arbeiten, es kann sich jedoch erholen, wenn etwas Schlimmes passiert ist, so wie eine Blumenzwiebel, die zu viel Wasser abbekommen hat. Die Überschwemmung der Zwiebel wird ebenfalls als tolles Beispiel eingesetzt um zu symbolisieren was mit dem Gehirn passiert, wenn es „überschwemmt“ wird, beispielsweise durch zu viele Bilder im Kopf nach einem Film oder zu viel Fernsehen oder andere „überladende“ Erlebnisse. Dann ist es wichtig, dass sich das Gehirn bzw. die Zwiebel wieder erholen kann um zu Kräften zu kommen. Wichtig ist dabei, dass wir gut auf die Zwiebel bzw. das Gehirn aufpassen, oder zumindest versuchen alles wieder gut zu machen, wenn einer Mal nicht aufgepasst hat. Dass Herausforderungen, die wir gemeistert haben, unser Gehirn stärken und dafür sorgen, dass wir Lust haben weiter dran zu bleiben, wohingegen Angst lähmt und demotiviert, wird hier auch ganz wunderbar dargestellt. Ebenso, wie dass ein gesunder Körper für einen gesunden Geist und damit eine gesunde Hirnentwicklung wichtig sind. Durch die Schilderungen von Felix und Feline wird toll deutlich, dass wir Dinge besonders gut können, wenn wir uns sicher und geborgen fühlen, wohingegen Stress und Angst dazu führen, dass uns Dinge plötzlich schlechter gelingen.
Ein Zitat hat mir hier besonders gut gefallen, welches ich euch nicht vorenthalten möchte: „Lernen ist eine Schatzsuche, bei der sich das Gehirn auf die Suche nach neuen Abenteuern macht. Kinder entdecken täglich tausend Schätze. Je jünger sie sind, umso mehr. (…) Jede gelöste Aufgabe macht das Gehirn leistungsfähiger. Kinder brauchen Ermutigung und Anregungen.“ (Seite 33)
Felix und Feline haben in der Geschichte gut auf ihre Zwiebel aufgepasst. Sie haben festgestellt, dass beim Wachsen immer Mal etwas passieren kann – wichtig ist, dass jemand da ist, der die Zwiebel lieb hat und ihr Hilft, wenn Mal etwas passiert ist. Zudem haben sie festgestellt, dass wir selbst die Blüten unserer Zwiebel sind und jede Fürsorge wert sind.
An die Geschichte von Felix und Feline schließt sich eine „kleine Zwiebelkunde für Erwachsene“ an, die noch einmal etwas tiefer in die Materie der Gehirnforschung einsteigt. Hierbei wird deutlich, was bereits vor der Geburt angelegt und gegeben ist und was sich im Laufe unseres Lebens entwickelt und vor allem, wie es sich entwickelt und wie wir Erwachsenen für ein gutes „Betriebsklima“ sorgen können, sodass sich unsere Kinder gut entwickeln und entfalten können und auch, dass wir ihnen beibringen, dass nicht sie „falsch“ sind, wenn ein Erwachsener ihnen mit Ungeduld begegnet und ihnen damit die Möglichkeit nimmt, die Zeit und den Raum zu nehmen, den sie benötigen um ihre Potenziale entfalten zu können. Auch was Angst und Stress mit dem Selbstbild unserer Kinder macht und wie wir eine Umgebung schaffen können, dass unsere Kinder die Freude am lernen möglichst beibehalten, wird hier toll erläutert. Zudem wird hier deutlich, dass die Kunst der Erziehung darin besteht, Bedingungen zu schaffen, dass Kinder ihre beiden Grundbedürfnisse stillen können: autonom werden und doch verbunden bleiben.
.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, der seinem Kind die Gehirnentwicklung auf kindgerechte Art und Weise näher bringen möchte. Es ist wirklich höchst informativ und auch für Fachkräfte ein tolles Thema, was sie mit Kindern bearbeiten können.